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Stress mit den Arbeitskollegen, ein unvorteilhafter Weg zur Praxis, sodass das tägliche Pendeln zur Herausforderung wird oder der Wunsch, in ein anderes Aufgabengebiet tiefer einzusteigen und den Fachbereich zu erweitern - die Gründe für einen Praxiswechsel sind vielfältig.
Sie stehen derzeit vor der Entscheidung, ob ein Praxiswechsel für Sie die Lösung sein könnte, kommen mit Ihren Überlegungen aber noch nicht richtig weiter? Vielleicht können wir Sie bei Ihren Überlegungen unterstützen, wann es an der Zeit sein könnte, einen Praxiswechsel in Erwägung zu ziehen.
Der Zeitpunkt für einen Stellenwechsel in der Arztpraxis & das Bauchgefühl
Gleich vorweg gesagt: Einen richtigen Zeitpunkt, wann eine Kündigung am sinnvollsten ist, gibt es nicht. Viel stärker rückt hier das Bauchgefühl in den Fokus: Auf dieses kann man selbst am ehesten vertrauen. Wichtig dabei ist, nicht auf allgemeingültige Floskeln zu hören, die auf der einen Seite meinen, ein früher Jobwechsel mache sich nicht gut im Lebenslauf. Währenddessen rät die andere Seite, ein möglichst breites Wissensspektrum aufzubauen und dabei durch einen Jobwechsel weitere Perspektiven und Fälle kennenzulernen. Im medizinischen Bereich wird auch oft von einer 5-Jahres-Regel gesprochen, in der es heißt, dass erst nach fünf Jahren ein Praxiswechsel in Betracht gezogen werden sollte. Lassen Sie sich davon nicht beirren - schließlich ist es Ihre Entscheidung und ihr Berufsweg, welchen Sie selbst gestalten.
Es wird deutlich: Den einen richtigen Weg gibt es meist gar nicht. Letztlich ist es am wichtigsten, dass Sie sich wohlfühlen.
Gründe, die für einen Wechsel der Stelle in der Hausarztpraxis sprechen
Es gibt einige Gründe, die ganz deutliche signalisieren, dass ein Stellenwechsel notwendig ist. Das kann unter anderem ein Umzug in eine andere Stadt sein, oder aber eine Änderung in der Familiensituation. Manchmal kommt man dann nicht drumherum, sich nach einem neuen Job umzusehen.
Schwieriger wird die Entscheidung meistens dann, wenn die eigentlichen Probleme während der Arbeit eher schleichend kommen und man sich manche nicht richtig vergegenwärtigt oder darauf hofft, dass sie sich von alleine lösen. Beispielhaft dafür wären:
- Streit mit dem Chef
- eintönige Aufgaben/nicht in den Schwerpunkt zu praktizieren, der abgesprochen wurde
- zu hoher Stress
- Überlastung
- Nichteinhalten von Absprachen mit Kollegen
- zu wenig Eigenverantwortung
- keine Übereinstimmung mit den eigenen Werten
Gerade der letzte Punkt kann einen großen Einfluss auf die Entscheidung, ob Sie weiterhin in der derzeitigen Praxis arbeiten wollen, haben. Die eigenen Werte umfassen neben der Work-Life-Balance beispielsweise auch die Einstellung dazu, wie viel Zeit man sich für einen Patienten nehmen kann/darf. Daneben kann auch die eigene Meinung von der der Managementebene abweichen, sodass getroffene Entscheidungen nicht der persönlichen Haltung entsprechen.
Vielleicht ist es nur eine Phase?
Ganz klar ist: Nicht immer ist alles Friede, Freude, Eierkuchen - auch schlechte Phasen im Job sind meist normal und gehören zwischendurch dazu. Werden die Probleme jedoch zur Dauerbelastung und keine Lösung ist in Sicht, rücken die Gedanken einer Kündigung immer weiter in den Vordergrund.
Ein erster Schritt, bevor Sie direkt mit der Kündigung in der Hand in die Praxis gehen, ist es, Ihre Lage anzusprechen. Manchmal sind es kleine Missverständnisse, die im Raum stehen, die durch ein Gespräch schnell geklärt werden können. Schildern Sie Ihre Situation und geben Sie der gegenüberliegenden Seite die Möglichkeit, sich zu erklären. Vielleicht findet sich so schnell und einfach eine Lösung, ehe Sie einen direkten Praxiswechsel in Angriff nehmen. Veränderungen benötigen jedoch auch immer Zeit: Versteifen Sie sich also nicht darauf, dass direkt einen Tag nachdem sie das Gespräch gesucht haben, schon etwas passiert. Vielleicht einigen Sie sich in Ihrem Gespräch direkt auf ein Zeitfenster, wann Sie das nächste Mal zu einem Austausch zusammenkommen, um so langfristig über die Entwicklung zu sprechen.
Gerade in Phasen mit höheren Krankheitsaufkommen wird es in der Praxis schnell stressiger. Das sollte jedoch nicht direkt als Anlass genommen werden, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch in anderen Praxen wird die Situation ähnlich aussehen. Wichtig ist, dass Sie als Team in solchen Momenten gut zusammenarbeiten und klare Absprachen treffen.
Ist dies nicht mehr der Fall, hilft es oft, sich erst einmal mit Freunden und der Familie auszutauschen. Mit einem Perspektivwechsel lassen sich Situationen oft neu einschätzen und geben Ihnen eine Tendenz, in welche Richtung Sie sich beruflich entscheiden könnten. Mit großer Wahrscheinlichkeit kennen Sie auch noch alte Kommilitonen aus dem Studium, mit denen Sie sich über Ihre Gedanken und die herrschende Situation austauschen können. So haben Sie direkt eine fachliche Perspektive, mit der Sie Ihren Alltag vergleichen können.
Wann ist ein Jobwechsel als Arzt unabdingbar?
Hier kommt Ihr persönliches Gefühl wieder in den Fokus. Wenn Sie jeden Morgen nur noch mit einem unguten Gefühl in die Praxis kommen, Sie keinen vernünftigen Austausch mehr mit Ihrem Team haben und Sie die schlechte Laune aufgrund der Arbeit mittlerweile auch mit in Ihre Freizeit und Ihr Privatleben nehmen, sollten Sie ernsthaft eine Kündigung in Erwägung ziehen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob Sie vielleicht erst seit einer kurzen Zeit in der Praxis praktizieren. Es hilft Ihnen nicht, weiter auf der Stelle zu treten und sich mental mit Ihrer eigenen Unzufriedenheit zu quälen. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl, schätzen Sie Ihre Situation ab und leiten Sie einen Jobwechsel in die Wege, bevor Sie sich in einen Burn-out manövrieren. Setzen Sie sich an Ihr Bewerbungsschreiben und nehmen Sie die nächsten Schritte selbst in die Hand.
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