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Weihnachten, die Zeit die man lieben und hassen kann.
Bald brennt sonntags wieder ein Lichtlein am Adventskranz und jeden Tag verbirgt sich eine andere Überraschung hinter dem Türchen des Adventskalenders.
Wenn dann die Geschenke am 24. Dezember ausgeteilt werden und man die zwei folgenden Tage nur mit Essen und in der Gesellschaft seiner Familie verbringt, wird jedem bewusst, dass auch bald der Jahreswechsel ansteht.
Doch wie geht es den Ärzten in Praxen und Kliniken?
Weihnachten ist eine Zeit voller Besinnung, man blickt zurück auf das vergangene Jahr und reflektiert. Was ist wirklich wichtig für mich? Wo soll es nächstes Jahr hingehen? Was sind meine Ziele? Und was möchte ich ändern? Plätzchen backen, Geschenke kaufen, Karten basteln und sie dann am 24. Dezember freudig überreichen. Auch die gemeinsame Zeit im Kreise der Liebsten, ob Familie, Freunde oder Arbeitskollegen, steht im Fokus.
Moment. Arbeitskollegen? Leider ist es gerade für Mediziner keine Seltenheit, in dieser Zeit besonders viel Stress ausgesetzt zu sein. Denn zu den Weihnachtsvorbereitungen kommt noch der alltägliche Stress in Praxen und Kliniken dazu. Es ist keine Seltenheit, dass Ärzte die Feiertage nicht mit der Familie verbringen zu können. Während Patienten ihre Aufenthalte in Arztpraxen auf das Minimum beschränken wollen, schieben Ärzte in den Praxen Überstunden.
In den Wartezimmern stauen sich die Patienten mit Grippe, Bronchitis und ähnlich typischen „Winter-Krankheiten“. Gerade Erkältungsviren verbreiten sich im Winter enorm schnell. Mehrere hundert unterschiedliche Viren sind im Umlauf. Besonders Patienten mit einem schwachen Immunsystem sitzen in der Winterzeit vermehrt bei ihrem Hausarzt.
Aber nicht nur das Aufkommen von Erkältung steigt in den Wintermonaten stetig an, auch Nasennebenhöhlenentzündungen, Mandelentzündungen, Grippe und Magen-Darm-Erkrankungen durch das geschwächte Immunsystem sind häufig vertreten.
So geht man als Patient ungern zum Allgemeinmediziner, da dort im Wartezimmer die Viren nur so warten und das Ansteckungsrisiko steigt.
Die Winterzeit als Probe für das Immunsystem
Doch wie kann der Hausarzt sich selbst schützen? Täglich kommt er in Kontakt mit bis zu 50 Patienten bei denen er die unterschiedlichsten Krankheiten behandeln muss. Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch. Die Einhaltung der Hygienevorschriften nimmt dann einen hohen Stellenwert ein. Die Mehrzahl der Viren werden über die Hände übertragen, deshalb ist es ratsam entweder auf diese Höflichkeitsform der Begrüßung zu verzichten oder sich anschließend direkt die Hände zu desinfizieren. Des Weiteren sollte der Behandlungsraum in regelmäßigen Abständen gelüftet werden und auch das Tragen von Handschuhen während der Behandlung ist unverzichtbar.
Trotz allen Sicherheitsvorkehrungen sind Fachärzte für Allgemeinmedizin einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt und ihr Immunsystem wird in der Winterzeit auf eine harte Probe gestellt.
Erhöhtes Patientenaufkommen
Doch nicht nur die Bekämpfung der Viren gehört zur täglichen Herausforderung, sondern auch die Bewältigung des Praxisalltags. Nicht nur administrative Aufgaben fallen bei einer eigenen Praxis täglich an und werden zum Jahresabschluss mehr.
Besonders die Anzahl der Patienten steigt in dieser Zeit, genauso wie die Wartezeiten, enorm an.
Die Allgemeinmediziner sind teilweise mit dem erhöhten Patientenaufkommen überfordert und selbst bei guten Praxismanagement, sind lange Wartezeiten zu erwarten. Hier sollten die Patienten etwas mehr Geduld und Verständnis aufbringen. Denn schließlich sind Fachärzte für Allgemeinmedizin auch nur Menschen.
Ist diese Zeit erst einmal überwunden, haben viele Hausärzte über die Feiertage geschlossen und können das Weihnachtsfest mit ihren Familien verbringen.
Doch so manche Praxen trifft das Los und sie müssen über die Feiertage Notdienste anbieten. Denn leider machen Viren und Bakterien keine Pause.
Oftmals sind diese Praxen dann Anfang Januar geschlossen und fahren in den verdienten Urlaub.
Silvester und Weihnachten am Arbeitsplatz
Während so manche Praxis über Weihnachten geschlossen hat, sind Kliniken 24h geöffnet.
Die Notaufnahmen sind gerade im Dezember täglich überfüllt. Das Klinikpersonal kommt nicht mehr hinterher mit der Aufnahme und Behandlung von Patienten.
Im Durchschnitt behandeln große Notaufnahmen am Tag ca. 260 Patienten. In der Weihnachtszeit kommen täglich 200 Patienten dazu, die behandelt werden wollen. Denn das Patientenaufkommen aus den Praxen muss aufgefangen werden. Viele Patienten informieren sich auch nicht, welcher Arzt über die Feiertage Notdienste anbietet und fahren direkt in die Notaufnahme vom nächst gelegenen Krankenhaus.
Zwischen Weihnachten und Neujahr häufen sich dort vor allem Brandverletzungen, Magenverstimmungen Alkoholvergiftungen und Stürze.
Das Anliegen jedes Patienten muss hierbei mit bestem Gewissen behandelt werden. Dies darf nicht nach eigenen Kriterien passieren, sondern nach den Kriterien des Patienten. Denn der Besuch der Notaufnahme ist für den Patienten nicht alltäglich, für den allerdings Arzt schon.
Verständnis für Patient und Arzt
Hier müssen Ärzte gerade über die Feiertage die Nerven bewahren. Das erhöhte Patientenaufkommen setzt den Ärzten zunehmend zu, woraus auch Zeitdruck bei der Behandlung von Patienten entsteht. Das größte Problem hierbei ist auch, dass Arzt und Patient sich vollkommen fremd sind. So kann der Arzt seine Diagnose schlecht in den Kontext der Krankheitsgeschichte des Patienten einbetten. Für längere Gespräch, um die Krankheitsgeschichte des Erkrankten zu erfahren reicht leider häufig die Zeit nicht.
Doch gerade dann müssen sich auch Ärzte besinnen und sich Zeit nehmen -gerade für ernste Nachrichten, vor denen die Weihnachtszeit leider auch nicht haltmacht.
So ist statistisch bewiesen, dass gerade in der Winterzeit das Aufkommen von schweren Krankheiten erhöht ist und auch die Sterberate ansteigt.
Nichtsdestotrotz sollten in der Weihnachtszeit sowohl Patienten als auch Ärzte die Ruhe bewahren.
Auch die Hausärzte geben sich viel Mühe entspannt zu bleiben, trotz dem hohen Patientenaufkommen. Hilfreich wäre es auch, wenn sich die Patienten über die Notdienste und Notärzte zwischen den Jahren informieren.
So wird die stressige Weihnachtszeit für jeden besinnlicher.
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