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Förderprogramme für Medizinstudierende sind eine beliebte Möglichkeit, um junge Allgemeinmediziner nach dem Studium in eine von Unterversorgung bedrohte Region zu locken. Nun wurde schon an mehreren Stellen darüber berichtet, dass junge Mediziner lieber öfter und intensiver mit dem Beruf des Hausarztes konfrontiert werden sollten, anstatt sie mit Geld zu ködern – jedoch muss man sich auch eingestehen: Ganz ohne Geld geht es nicht. Wenn man sich als Medizinstudent voll und ganz auf sein Studium konzentrieren möchte sind Stipendien schließlich eine willkommene Alternative zum zeitfressenden Nebenjob.
Förderung für angehende Allgemeinmediziner
Der Hochsauerlandkreis bietet seit 2012 Studierenden, welche das Physikum bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben, eine bis zu vierjährige Förderung an. Abhängig von den persönlichen Voraussetzungen erhalten die Studierenden so eine monatliche Förderung von 400 bis 500 Euro. Im Gegenzug verpflichten sich die geförderten Studierenden dazu, nach dem Studium entweder die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin im Sauerland zu absolvieren oder mindestens vier Jahre dort zu praktizieren.
Möglich ist letzteres beispielsweise im Krankenhaus, in eigener Niederlassung, als Angestellter in einer Praxis, in einem Medizinischen Versorgungszentrum oder im Gesundheitsamt. Während der Weiterbildung werden die Studierenden von einem persönlichen Mentor betreut und unterstützt, während die Koordination der Weiterbildung vom Verein Doktorjob übernommen wird. Zusätzlich bietet der Kreis auch Hilfe bei der Wohnungssuche, der Arbeitssuche für den Partner sowie bei Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Förderung „Gesund in Siegen-Wittgenstein“
Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein bietet im Hinblick auf eine alternde Bevölkerung ein Stipendienprogramm für angehende Allgemeinmediziner an:
„Bei uns wie in allen anderen Flächenkreisen in NRW gilt: Ärzte und Patienten werden immer älter. Die einen gehen in den Ruhestand, die anderen brauchen mehr Zuwendung. Und auf Grund des demografischen Wandels fehlt es an Nachwuchsmedizinern“,
so Dr. Grabe, der den Fachservice Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises leitet. Bewerben kann sich jeder an einer deutschen oder anerkannten EU-Universität eingeschriebener Medizinstudierender, der die Zwischenprüfung bereits erfolgreich bestanden hat. Stipendiaten erhalten eine monatliche Zuwendung von 500 Euro für maximal vier Jahre.
Als Gegenleistung verpflichten sich die Stipendiaten dazu, das Praktische Jahr im Kreis Siegen-Wittgenstein zu absolvieren und nach dem Studium im Kreis Siegen-Wittgenstein als Arzt im Krankenhaus, in einer Praxis und/oder im Gesundheitsamt zu arbeiten, wobei laut Landrat Andreas Müller die Hoffnung besteht,
„dass die Ärzte, wenn sie erst einmal bei uns heimisch geworden sind, auch auf Dauer bei uns bleiben werden.“
Schon während des Studiums bietet der Kreis zudem zusätzliche Betreuung an beispielsweise bei der Suche nach Stellen für Praktika oder im Praktischen Jahr. Später gibt es bei Bedarf zudem Unterstützung bei der Wohnungssuche oder bei der Suche nach einer Arbeitsstelle für den Partner. In jedem Fall wird der Stipendiat jeweils einen festen Ansprechpartner haben.
Bis zu vier Stipendien wird der Kreis gleichzeitig vergeben, sollten sich mehr Studierende bewerben, als Plätze vorhanden sind, wird nach verschiedenen Kriterien eine Auswahl getroffen. Gute Chancen bestehen dann vor allem für diejenigen, die ursprünglich aus der Region stammen und nach dem Studium wieder in die Heimat zurückkehren möchten.
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