Zusammenfassung
Interesse an Stellenangeboten auf dem Land wächst
Nachdem sich junge Allgemeinmediziner in der Vergangenheit vor allem für Stellenangebote in Ballungsräumen interessierten, gibt es für die medizinische Versorgung in der Provinz offenbar wieder Licht am Ende des Tunnels. In Baden-Württemberg zeigen dank politischer Initiativen wieder mehr junge Mediziner Interesse an einer Arbeit auf dem Land.
Bewegung in der Allgemeinmedizin
„Es gibt keinen Zweifel daran, dass es Bewegung gibt“,
so Berthold Dietsche, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands Baden-Württemberg, in der Stuttgarter Zeitung. Und das ist auch wirklich höchste Zeit. Denn die Kassenärztliche Vereinigung erwartet angesichts des hohen Altersdurchschnitts unter den Allgemeinmedizinern in den kommenden Jahren einen entsprechenden Nachwuchsbedarf. Immerhin sind bereits 35 Prozent der etwa 7100 Hausärzte in Baden-Württemberg über 60 Jahre alt.
Der Tiefpunkt des Mangels an Allgemeinmedizinern im Land sei nun aber überwunden, der stetige Rückgang des Nachwuchses für hausärztliche Niederlassungen zunächst aufgehalten. Auch Dank der Initiativen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und der Landesregierung sowie Reformen auf Bundesebene. Besonders attraktiv für junge Mediziner sind dabei der Wegfall der Residenzpflicht sowie Erleichterungen, den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin zu wagen. So gibt es laut Dietsche etwa viele interessierte Mediziner, die bislang im klinischen Bereich tätig sind. Langfristig muss allerdings weiterhin darauf gesetzt werden, junge Medizinstudierende bereits in der Universität für die Allgemeinmedizin zu begeistern.

Mehr Studierende haben Interesse an der Allgemeinmedizin
Allerdings registriert man auch dort bereits ein gestiegenes Interesse der Studierenden an der Allgemeinmedizin, wie Wilhelm Niebling, Leiter des Lehrbereichs Allgemeinmedizin der Uniklinik Freiburg den Stuttgarter Nachrichten mitteilt. Demnach haben im letzten Jahr deutlich mehr Weiterbildungsassistenten die Prüfung zum Facharzt für Allgemeinmedizin abgelegt. Die Verbesserungen und Anreize der vergangenen Jahre machen sich demnach immerhin in Baden-Württemberg bemerkbar. Aus anderen Bundesländen gibt es in diesem Fall noch keine Ergebnisse. Bei all der Euphorie aus Baden-Württemberg bleibt allerdings auch eines bedenken: nicht frisch gebackenen Allgemeinmediziner werden auch eine eigene Niederlassung als Hausarzt anstreben. Viele möchten, wie es in der jungen Generation im Trend ist, vor allem in Anstellung arbeiten.
Trotzdem lobt Dietsche auch speziell die Pläne der Landesregierung, an allen medizinischen Hochschulen auch eine allgemeinmedizinische Fakultät aufzubauen. Damit das Image der Allgemeinmedizin sich unter den Studierenden bessert, müssen immerhin vor allem die schlechten Vorurteile, die das Fach begleiten, abgebaut werden.
„Die Studenten müssen die Chance haben, die Tätigkeit des Hausarztes überhaupt kennenzulernen“, erklärt er.
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